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Intensive Debatte um Kita-Versorgung

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In der Kita Unterm Regenbogen Wallroth ist zum Beispiel die Nachfrage größer als die Anzahl der Plätze. Foto: Julia Knöll

Schlüchtern 

Die Stadtverordnetenversammlung hat sich während ihrer Sitzung am Montagabend in der Stadthalle intensiv mit der Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Kindertagesbetreuung 2025/2026 beschäftigt. Am Ende wurde unter anderem die Erweiterung der Öffnungszeiten in der Kita Weitzelstraße beschlossen.

Planung auf fachlicher Basis

In diesem Zusammenhang wurden die vorangegangenen Empfehlungen des Sozialausschusses des Schlüchterner Kommunalparlaments übernommen und zum Beispiel die Weiterentwicklung des Betreuungsangebots in den Sozialräumen Wallroth-Breitenbach-Kressenbach und Elm-Hutten sowie die Schaffung einer zusätzlichen Gruppe auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Distelrasen zustimmend zur Kenntnis genommen.
Der Ausschussvorsitzende Günter Koch (Grüne) betonte, dass mit einem Zuzug in die Bergwinkelstadt zu rechnen sei und die Geburtenzahlen insgesamt wohl stabil bleiben würden. Um dem gesetzlichen Anspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz gerecht zu werden, schaffe der Bedarfs- und Entwicklungsplan eine fachliche Basis und sei somit ein „Gesamtpaket“, das zu gegebenem Anlass nachjustiert werden könne. Als SPD-Fraktionsvorsitzender hielt Helmut Meister die Schaffung einer zusätzlichen Ü 3-Gruppe auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins für überflüssig. Für die Drei- bis Sechsjährigen seien zum Ende dieses Jahres bereits 519 Plätze mit einem Versorgungsgrad von 120 Prozent verfügbar (siehe Kasten). „Fakt ist: 62 Ü 3-Plätze sind frei.“ Es müssten trotz eines rechnerisch hohen Versorgungsgrades in der Gesamtstadt die Kitas in manchen Stadtteilen vorrangig ausgebaut oder renoviert werden, bevor dies in der Innenstadt geschieht. Meister beantragte aus diesem Grund, über die Bedarfsplanung Punkt für Punkt abzustimmen, was aber mit knapper Mehrheit vom Plenum abgelehnt wurde.
CDU-Fraktionsvorsitzender Florian Varinli bezeichnete den vorliegenden Bedarfsplan als familienfreundlich, sozial und dem Wirtschaftsstandort Schlüchtern förderlich: „Es ist richtig, das Angebot bewusst größer zu halten.“ BBB-Sprecher Norbert Wuthenow meinte, eine moderne Stadt brauche modernes Sozialmanagement. Für die Liberalen sagte Jo Härter, seine Fraktion sei gegen eine Einzelabstimmung. Bis auf die SPD-Fraktion, die sich enthielt, sprachen sich CDU, BBB, Grüne und FDP dann geschlossen für den Beschlussvorschlag aus.

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von Dietmar Kelkel

Kinzigtal-Nachrichten den 09. Juli 2025