Bild Biebesheim

Mit Kindermagnet "Nonna"zur Feuerwehr

nonna Jasmin Matranga mit den Kleinen als Tagesmutter zu Besuch bei der Feuerwehr 

Herolz

Jasmin Matranga (48) beendete vor einigen Jahren ihre pädagogische Ausbildung zur Tagesmutter beim Main-Kinzig-Kreis. Immer noch begeistert sie ihre pädagogische Arbeit mit den unter dreijährigen. Sie ist etwas wehmütig, dass sie nicht schon viel früher auf die Idee kam, weil sie schon immer ein „Kindermagnet“ war.

Seit sie in ihrer deutsch-italienischen Patchworkfamilie Oma wurde, nennen die ihr anvertrauten Kleinen sie nun ebenfalls „Nonna“ – italienisch für Großmutter. In der bisherigen Arbeit hat „Nonna“ Matranga Alltagsrituale entwickelt und große Sicherheit im Umgang mit den Kindern bekommen. Besonders wichtig wurde ihr der „Hessische Bildungsplan“, mit dem auch die Kitas arbeiten. Um die darin geforderten Stärken der Kinder herauszu-
finden und zu fördern, entwickelt sie für ihre Gruppe Projekte. Ein Kind singt und tanzt gerne, während andere lieber in der Bauecke basteln, viel Sport machen oder rausgehen möchten. Da kann sie dann bei Themen wie „Bauernhof“, „Pinguine“ oder „Farben“ für alle etwas Passendes anbieten: 


„So kann ich jedes Kind glücklich machen“, meint sie.

Ihr aktuelles Projekt ist „Feuerwehr“ – nach einem Besuch in der Herolzer Brandwache haben die Kleinen zwischen eineinhalb und drei Jahren zum Thema gemalt, gesungen, löschen gespielt, Bücher angeschaut und sich mit Feuer auseinandergesetzt. Aus einem riesigen Karton bauten sie ein Feuerwehrauto und malten es rot an, in das einige hineinkrabbeln können.
Die Projektarbeit hält sie in „Portfolios“ (illustrierten Mappen) mit Fotos, eigenen Notizen, Gedichten, Liedertexten und anderen Materialien fest. Darüber hinaus fertigt sie für jedes ihr anvertraute Kind eine Mappe, in der sie die gemeinsamen Aktivitäten, aber auch deren individuellen Besonderheiten und Entwicklungsschritte festhält. Das erhalten die Eltern am Ende der pädagogischen Betreuung.
Vieles bekommen sie gar nicht mit, etwa die ersten allein gelaufenen Schritte des Kindes in der Gruppe. Generell ist „Nonna“ die Transparenz der täglichen Betreuung wichtig. Die Eltern sollen immer wissen, was in
der Pflegestelle passiert, wie es ihrem Kind geht. Diese Klarheit ist vor allem in der Kindertagespflege bedeutsam, weil die Tagesmütter alleine arbeiten. Matranga sieht auch die Elternarbeit als Teil der Tagespflege, deshalb unternimmt sie einmal im Halbjahr etwas mit ihnen – einen Brunch, Laternenbasteln oder einen Ausflug auf den Acis.
„Meine Berufung zur Tagespflege gibt mir sehr viel“, erzählt sie. „Die Kinder lassen mich durch ihre Augen die Welt sehen und begeistern mich durch Kleinigkeiten, die sie entdecken.“ Als Beispiel spricht sie von einer kleinen Schnecke, die alle lange anguckten, obwohl sie eigentlich etwas ganz anderes machen wollten.

Kinzigtal Nachrichten 06. Juni 2025

von Hanswerner Kruse